Die Zeitwaisen

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Berlin–Dingle–Avranches 2017 – Flierweide–Woerden, Donnerstag 01. Juni

in: Berlin–Dingle–Avranches 2017
Flierweide–Woerden, Donnerstag 01. Juni
Reisen, Radreisen
Radix | Berlin–Dingle–Avranches 2017

-13:21-

Venwal Ecke Hoevelakerveenweg, nördlich von Hoevelaken, immer noch Mittagspause. Blick auf das Rastrad und die Straße mit angrenzender, idyllischer Bebauung. Zwei Fußgänger spazieren vorbei und geben freundlich gestikulierend den Tipp, weiter vorne an der Straße sei eine Bank zum gemütlich Hinsetzen. Ich bedanke mich ebenso freundlich, lächelnd, und ja, das nächste Mal vielleicht, Stehen sei o.k..

Tatsächlich lässt sich das folgendermaßen beschreiben. Tagsüber sechs bis acht Stunden fahren und mit Genuss auf dem Sattel sitzen, in den Pausen mit Genuss stehen, nachts mit Genuss liegen. Wie auch immer, bin gerührt ob des Mitgefühls der Passanten, versuche zu erklären, weiß aber nicht ob alles klar ankommt. Sprachbarriere. Sie sprechen nur niederländisch. Kann das zwar einigermaßen verstehen, aber nicht sprechen. Lächelnd und diskutierend gehen sie weiter in Richtung Bank.

Etwas später an selber Stelle, verzehre soeben den Nachtisch, joggt ein Jogger vorbei. Gleiches Alter, oder etwas jünger, dreht sich um, bleibt stehen, joggt im Stehen weiter und erkundigt sich woher ich komme, nach meinem Ziel, und nach dem Fahrrad. Nach einer Weile hört er auf zu hoppeln. Wir plaudern ein wenig. Berlin kenne er, da sei er diesen Sommer wieder zum Marathon. Da wabert der Gedanke durchs Hirn, wir könnten uns in Berlin verabreden, könnte ihm sogar Unterkunft anbieten. Der Gedanke wabert jedoch zu langsam, wir verabschieden uns nett voneinander und er joggt seines Weges.

Ein Hund taucht im Garten des rückwärtig gelegenen Einfamilienhauses auf, bleibt auf Distanz, bellt ein paar Mal und geht auf Beobachtungsposten.

Kurze Zeit später führt die Fahrt weiter, an der Bank vorbei, und ja, doch, das wäre auch ein schöner Platz gewesen. Vielleicht aber weniger gesellig.

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