Die Zeitwaisen

Textlich Bildlich Klanglich Denklich

besinnung

in: Alles und Nichts …

still. hörst du wie die haare brechen?
wie fädchen. dünn sind sie und ganz hin-
durchsehbar, so durchschaubar bis auf die
haut, kopfhaut, die auch so dünn ist wie
pergamentpapier. alles ist so vollkommen
durchschaubar, bis in das gerüst der nerven
hinein. und dort befindet sich jegliches wie
aus schnittmusterbögen ausgeschnitten,
die ganze hausung, die wand, die tür.

die liebenden verharren in ihrer position,
das innerste den ansichten völlig freigegeben.
aus seltsamen engen kamen sie einst gekrochen,
waren durchscheinende gefäße. nun wird von ihnen
gesprochen werden ... als ... von den erstarrten,
da sich die hitze der begegnung wandelte in kühle
aus dem verlust der mitte.

besinnungslosigkeit.

ein großer grauer fisch fliegt vorbei, in seinem
schlepptau eine barkarole, körper und gegenkörper
im spiegelbild. im halben schauen erkennst du ein
verlorenes augenmaß, ein gespür, eine geste, ja,
sogar einen abgespaltenen sinn. sie alle haben sich
verschlungen und sind lange gefallen. die dauer des
fallens aber kennst du nicht, da du stehst, auf dem
unschuldsfuß im rosenfarbenen nebel.

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