Ξ  Xabu Iborian

Text Fotografie Video Graphitmalerei

Z e i t w a i s e

Wirklichkeit, Wahrnehmung … und Realität? – Technik und Entwicklung – 2

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

Diese Einstellungen sind so gewählt, dass die Aufnahmedaten bei der Visualisierung so wenig wie möglich vorverarbeitet werden, die erste Ansicht mich also in der Regel mit einer eher blassen Wiedergabe konfrontiert.

Mit den im RAW Format aufgezeichneten Daten des Bildsensors selbst ist noch keine Interpretation verbunden, die umfangreichen Rohdaten stehen jedoch in einer definierten Relation zueinander; in dieser Hinsicht entspricht es, im Vergelich zu anderen digitalen Bildformaten, dem analogen Filmnegativ am meisten und wird deshalb auch als digitales Negativ bezeichnet.

Das visuell wahrnehmbare Bild entsteht erst durch die anschließende digitale Entwicklung der RAW Daten, das heißt, durch die Interpretation dieser Daten im Rahmen von Farbräumen, Farbprofilen und Kameraprofilen.
Ebenso wie bei der analogen Entwicklung einer Farbfotografie werden u.A. Weißabgleich, Farbbalance, Sättigung, Kontrast und Schärfe eingestellt bzw. optimiert.

In einem weiteren iterativen Auswahlprozess mit grundlegender Entwicklung finden weitere Selektionen statt.
Die meine Ansprüche erfüllende und am intensivsten auf mich wirkende Aufnahme wird jeweils zur abschließenden Version entwickelt.
Diese ausgewählte Aufnahme wird für einige Zeit beiseite gelegt.
Bin ich später immer noch zufrieden und erachte die Aufnahme als würdig, wird sie publiziert und zur Weiterverarbeitung für den Druck abgelegt.
Das Bild scheint so durch Betrachtung, Auswahl und Entwicklung ein zweites Mal zu entstehen, beim Druck dann sogar ein drittes Mal.

Entwicklung bedeutet in diesem Zusammenhang, wie schon angesprochen, die Anwendung von Dunkelkammertechniken in die digitale Welt übertragen – die optimale Ausarbeitung der Charakteristik der Aufnahme.

Ich nehme jedoch weder selektive ortsbezogene Korrekturen an der Aufnahme vor, noch verändere ich die Aufnahme in irgendeiner Weise strukturell wie z.B. durch Beschneiden, Montage, Entfernen oder Hinzufügen.
Ebenso wenig bearbeite und verändere ich das Bild nachträglich, um eine bestimmte Aussage zu erreichen, die über die schon vorhandene Aussag, durch die Aufnahme, insofern bei abstrakter Fotografie von einer Aussage gesprochen werden kann, hinaus geht.

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