Xabu Iborian

Ξ  Xabu Iborian

Text Fotografie Video Graphitmalerei

Eine Art Blööö Ken

Z e i t w a i s e

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Die sieben Grundlagen meiner Abstrakten Fotografie

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

BerHWolf – No. 48, The Big Bunny Truce BerHWolf – No. 48, The Big Bunny Truce

1.

Die zu fotografierende Situation, das Motiv, ist nicht inszeniert.
Die Situation, das Motiv, wird für die Fotografie nicht manipuliert.
Das Fotografieren selbst ist die Inszenierung.

2.

Die Kamera, eine DSLR mit geeigneter Größe, Gewicht und Technik, wird in einer, oder mehreren, komplexen, sehr schnellen, durch das Motiv und die Beziehung zum Motiv motivierten (sic) Bewegung, frei mit der Hand geführt.
Der Bezug zum Motiv wird weder über den Sucher noch einen Monitor, sondern mit bloßem Auge hergestellt.

3.

Die Parameter und Automatiken der Kamera sind derart manipuliert, dass die Kamera, bestmöglich für diese Art der Fotografie, im passenden Moment scharf stellt, auslöst, belichtet und aufzeichnet.
Die effektive Belichtungszeit liegt bei maximal einer Sekunde, meist weit darunter.
Für jede einzelne Fotografie wird nur einmal ausgelöst.

4.

Das ursprüngliche, nicht flüchtige Motiv, die Situation, muss durch die Fotografie vollständig chiffriert, aufgelöst, abstrahiert werden.
Das ursprüngliche Motiv darf nicht mehr zu dechiffrieren sein. Das ursprüngliche Motiv wird zerstört.
Es dient nur als Ausgangsmaterial für das, duch die Aktion der handgeführten Kamera erst zu erzeugende, neue, temporäre Motiv.

5.

Das Ergebnis dieser Destruktion und Transformation muss dem Betrachter dennoch bildlichen, assoziativen Halt geben.
Trotz der nicht vollständig bestimmbaren Verhaltensweise der Kamera und der durch die Bewegung erzielten Belichtung während der Fotografie, darf die Fotografie selbst keine zufällige oder beliebige Komposition zeigen.
Im Gegenteil muss die Komposition das neue Motiv gezielt, klar und bewusst in den Vordergrund stellen.
Schon vor der Fotografie existiert eine Vorstellung von diesem neuen Motiv, welches wiederum der Auslöser war, genau diese Situation überhaupt auszuwählen (s.a. 2.).

6.

Unter den zahlreichen, in einem iterativen, rückkoppelnden, nur der Digitalfotografie möglichen Prozess aus Bewegung, Aufnahme, Grobkontrolle der Aufnahme an der Kamera, Optimierung der Bewegung, etc., entstehenden Aufnahmen eines Motivs, wird also diejenige Fotografie ausgewählt, welche den Anforderungen aus 4. und 5., sowie meinem Empfinden für Ästhetik und Gestaltung, am deutlichsten entspricht.

7.

Die RAW Aufnahme wird, wie in der klassischen analogen Fotografie, durch Optimierung von Schärfe, Farbe, Kontrast und Helligkeit, auf das Empfinden der erinnerten Situation hin digital entwickelt.
Die Aufnahme wird nicht, weder digital noch analog, durch Ausschnittveränderung, Verkleinerung, Montage, Entzerrung, Farbersetzung, Filter, etc., etc., etc. ... manipuliert.
Die entwickelte Fotografie entspricht unverändert der vom Kamerachip aufgezeichneten Geometrie und Komposition im Rahmen der Relationen des aufgezeichneten Farb- und Kontrastumfangs.
Ein Abzug der Fotografie wird von mir einmalig als Giclée mit UltraChrome HDR Pigmenttinte auf Photo Rag Baryta Papier angefertigt.


Der vollständige Prozess kann also beschrieben werden, als der von einer optisch destruierenden und transformierenden Aufzeichnung einer statischen, analogen Situation, mittels der analogen, einmaligen und nicht zu reproduzierenden Bewegung des bildgebenden digitalen Mediums im Raum, und somit ein prinzipiell beliebig manipulierbares und vervielfältigbares Abbild in der digitalen Domain erzeugender, dieses Abbild jedoch wieder optisch unverändert in die analoge Domain, einer einmaligen Ausgabe auf analogem, physisch fassbarem Material, transformierender Prozess.

Vom Sein (Encapsulated Onset)

in: Xi spricht Xi

Xabu Iborian | Vom Sein (Encapsulated Onset) KommTier! | Auf | |

Xabu Iborian spricht seine Lyrik.

Bewegt. Verklangt. Vor abstrakter Fotografie.


Sound & Vision: 03 2013 Xabu Iborian

Text:
Xabu Iborian
Vom Sein
im Dunkel
Tönenden Schmerzens
Laut Hals
Gebärender
Stein Fliesen
Schnellen
Zäh Flüssig
Benetzte
Vaginen
Smaragd Grüne
Föten
Kristallin
zu Eis
Geschmolzenen
Strahlen
Dreier Sonnen
vom Überschall
Geblendeter …

Vom Sein

Fotografie:
Xabu Iborian: No.9 – Encapsulated Onset
Encapsulated Onset


Weitere Stimme: Mister X
Ambience: TXL, U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz, ein Café in der Schloßstraße

Schwarz Weiß (Soothing Depths below Shallow Aerial)

in: Xi spricht Xi

Xabu Iborian | Schwarz Weiß (Soothing Depths below Shallow Aerial) KommTier! | Auf | |

Xabu Iborian spricht seine Lyrik.

Bewegt. Verklangt. Vor abstrakter Fotografie.


Sound and Vision: 01 2013 Xabu Iborian

Text:
Xabu Iborian
Schwarz Weiß
Großer Raum
Weiß
Eine Bank in der Mitte
im Kreis
zwei Tischchen
Dunkel
gegenüber dem Spiegel
vier Blumen
rot
grün
blau
blass
verdorrt
Ein Gesicht
mit
Lachen
davor
streicht die Hand über
vom Schein
verdeckte Silbrigkeit …

Schwarz Weiß

Fotografie:
Xabu Iborian: No.28 – Soothing Depths below Shallow Aerial
Soothing Depths below Shallow Aerial

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Dunkelheit

Ich träumte vom Aufwachen, am hellichten Tage.

Erhob mich aus meinem warmen Bett,
schob die Zudecke beiseite,
schwang meine Beine über die Bettkante,
stand auf,
streckte mich,

öffnete meine schweren Lider,
senkte meinen Blick zu Boden,
fühlte, wie es dunkel wurde,
und
hörte meine Augen,
vor meinen Füßen,
auf dem Boden aufschlagen.

Das war das Ende.
Ich sah nicht mehr.
.

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Der Wechsel – Wechselspiel

Silvie + Starf

Sie erwachte, oder, vielmehr schien es ihr so, als erwachte sie. Zuerst hörte sie nur. Entferntes Rauschen und Summen. Sie ließ ihre Lider hoch schnellen, zu schnell, und dann sah sie. Der Raum war hell, deutlich unscharf, ungewöhnlich schief, und in ihrem Kopf rührte ein zu breiter, zu langer, klobiger Löffel. Ihr war kalt.

Das letzte, an das sie sich erinnern konnte war, … ja was, … Starf … , sie war in einem fremden Turm. Dieses Ding im Raum? Der Raum, er war nicht schief. Sie lag auf dem Boden und an ihre Haut schmiegte sich unangenehm harter, kühler Belag. Ihr Kopf hing schräg über ihrem linken Arm. Warum war sie nackt? Wo war ihr Samtkev? Warum hatte sie es abgelegt?

Eine Weile blieb sie noch halb benommen liegen. Doch sie musste aufstehen. Jetzt. Die Trägheit in ihren Gliedern war hinderlich, als sie versuchte, sich langsam zu erheben; und der massige Löffel, der in ihrem Kopf steckte, folgte ihren Bewegungen nur wenig nachgiebig, so dass sie halb stehend innehielt, tief durchatmete und sich wieder setzen musste. Ihr Leib war bleiern und ihre Gummiband Muskulatur verspannte sich zwischen Gelenken aus Klettverschlüssen.

Mühsam war es, sich in dem Zimmer umzusehen, anstrengend, zu fokussieren. In der Mitte des Raumes, hinter einem wehenden Schleier, entdeckte sie schließlich den grünen Einteiler … und … die Pumpgun, den Rucksack. Sie sammelte all ihre Kräfte, schleppte sich robbend vorwärts, behutsam, ihre nahezu unbehaarte Haut auf dem glatten Boden nicht zu verletzen, griff den geschmeidigen Stoff, und zog ihn, sich mühselig auf dem Rücken windend, an.

Erschöpft sackten ihre Arme und Beine nach unten. Gerne würde sie sich der Schläfrigkeit noch länger hingeben. Doch sie musste jetzt unbedingt aufstehen. Aufstehen. Sich aufstellen. Jetzt. Soviel war ihr klar. Wenn sie sich nur nicht so schwer fühlen würde.

Sie rollte sich, Arme und Beine irgendwie störend im Weg, umständlich herum, blieb kurz liegen, zog dann gemächlich ein Knie nach dem anderen unter ihren angespannten Bauch, spreizte ihre Hände neben sich auf den Boden und drückte ihren Oberkörper an den Schultern empor. Das ging schon besser.

Sie lockerte sich gedanklich, fixierte sich auf ihren Organismus, tastete mental ihre Muskulatur ab, Faser für Faser, nahm Verspannungen wahr, löste sie, drückte ihren Rücken nach unten und presste ihre Schulterblätter nach hinten, senkte ihre Lider und zeichnete mit der Nasenspitze weite Kreise.

Vorsichtig hob sie nun den rechten Oberschenkel, stellte ihren Fuß neben die rechte Hand, stemmte sich auf diesem weiter aufwärts, entfernte ihre Finger vom Boden und spreizte Arme und Händen balancierend zur Seite, den anderen Fuß nachsetzend, in einer beinahe flüssigen Bewegung, bis sie stand. Sie hielt ihr Gleichgewicht, wagte ein paar knackende

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Der Wechsel – Wechselspiel

Jochen + Es + Der Klang

Er fiel. Nein, er fiel nicht. Er dachte, nicht, dass er fiel. Fiel er? Denken. Was war das für ein Gefühl? Das Fallen, tief zu fallen? Tief? Hoch? Er kannte das tiefe Fallen nicht, wusste nicht, das Denken; wusste nicht, begann er zu fallen, fiel er schon immer, fiel er gar nicht? Und wann, und wieso, Fallen? Er spürte jedoch; er spürte, dieser Gedanke widersprach diesem anderen Gedanken, stand in Konflikt mit diesem anderen Gefühl, dass er nicht erinnern konnte, nicht das Gefühl, nicht den Gedanken, nicht, warum er ihn gedacht hatte, wann gefühlt hatte, hatte er? Dachte er? Wer? Wer war nicht, er, soweit er dies nicht denken konnte, wer, war er, etwa nicht? In körperloser Schwere? Fallend schwer? Wohin fallend? Den Körper eindringend verdrängend? Ausbreitend einnehmend? Raus aus dem Körper? War er, der Körper, sein Körper, war Er? Nicht in ihm, war er nicht, in ihm? War er überall, in ihm? In seinen Augen. Wessen Augen? Er sah? Sah er, ohne Augen? Was sah er? Sah er nicht, was er sah, ohne Augen? Verloren … In Gedanken … Verloren … Stetig fallend … Abfallend … Aufsteigend … Allein … Verlassen …


Wenn auch das Licht nur für wenige Iterationen strahlt, wird seine Intensität die des ersten Lichtes übertreffen, und übertraf auch die des letzten Lichtes.

Bei Weitem; unendlich weit außerhalb, treibt das Licht sich voran, in unmittelbarer Entfernung, im Zentrum, am Rande des Nichts, des Nichts, welches vor dem Anfang und nach dem Ende, endlos beginnt und beginnend verklingt, immer und überall, das Nichts, das Alles enthält.

All und Es, bezugslos verbindend. Vereint. Unvermeidbar.

Obwohl durch nichts wahrgenommen, unvorhergesehen, unerwartet, unvermutet; in sich genügend, und doch, oder gerade eben deshalb, nicht ohne zu wirken, nicht ruhend, in Wellen eskalierend, ausufernd, Kraft entfaltend.

Allein der freie, um neue, vielfarbige Stimmungen intensivierte Klang, folgt der vorgegebenen Kurve unbeirrt, weiter und weiter anschwellend, durch ein erleuchtetes, nun sehr funktionales Kontinuum.

Das Quäntchen hingegen, es hat sich verloren in der Düsternis der Graphen.

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Too late

“You know, my opinions, my attitudes, my beliefs, my behaving, they are like water, you know, gaseous, liquid, solid, and so forth.
But it’s always water, you know, still water, always.
Something along these lines.
No matter what.
Whatsoever.
Get it?”


Rubens Rascaltrain, addressing his obviously dead girl friend, only seconds after the crash, in a stupor of lightning wisdom, fuc. 2063

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