„Wie Sie sicherlich wissen, ist es unmöglich Erkenntnis zu erkennen.
Das heißt, es ist nicht möglich zu erkennen, dass Sie wirklich etwas erkennen, was außerhalb Ihrer selbst liegen könnte.
Dass Sie überhaupt erkennen, ist alles, was Sie mit Bestimmtheit erkennen können.
Und irgendwann findet dieses Erkennen anscheinend ein Ende.
Das heißt, genaugenommen ist dies keine Erkenntnis, die Sie erlangen können.
Denn sollte dieser Zustand des Erkennens tatsächlich zu einem Ende kommen, könnten Sie dies nicht mehr erkennen.
Und wenn Sie dies nun konsequent genug zu Ende denken, genügt das Erkennen ausschließlich sich selbst.
Sie haben keine Möglichkeit, des Erkennens wirklichen Effekt zu erkennen.
Und genau an dieser Stelle, kommt das Konzept des Vertrauens ins Spiel, und damit zwangsläufig auch das Konzept des Willens und das Konzept der Vorstellung.“
„Der Zaun um einen herum erlaubt, im Gegensatz zu einem Tunnel, auch den Durchblick und Rundblick nach allen Seiten, nicht nur, so wie innerhalb des Tunnels, den Blick nach vorne und nach hinten, sofern dort überhaupt ein Ausblick oder Rückblick möglich ist.
Über den Zaun lässt sich grundsätzlich an beliebiger Stelle hinweg klettern, er lässt sich überwinden, oftmals ist es sogar in Bereichen möglich, durch ihn hindurch zu schreiten.
Und selbst das nur an ihm hinauf Klettern, verschafft einen besseren Weitblick.
Versuchen Sie dies alles einmal in einem Tunnel.
Ein geeigneter Zaun kann mit Bildern verzaubert werden.
In einem Tunnel ist es zu dunkel für derartige Muße.
Und kommen Sie mir jetzt nicht mit Licht aus dritter Hand.
Es ist einfacher, den Zaun als solchen zu erkennen, als den Tunnel.
Sein Sie froh, wenn Sie nur mit Zäunen zu tun haben.
So oder so, sollten Zäune und Tunnel auf dem Weg unter allen Umständen gemieden oder aber durchdrungen werden.
Das bedeutet natürlich in letzter Konsequenz, sich diesem Konzept vollständig zu öffnen, und als solches ebenfalls hinter sich zu lassen.“
Lying on her
Lying to her
I realize
I’m lying to her
Lying on her
What the Fuck
This is just a Fuck
I pump into her
Again and Again
Below me
She looks like an ugly pudding
Do I look the same to her
Stupid, senseless, cadaver pumping
Where has all my love gone
She looks me in the eye
I see only myself
Still pumping, pumping
She moans, She knows
I know it
Her nipples as hard as stone
It’s cold
Her parched lips as tight as a shell
Filling her for the last time
Not with joy but with sorrow
Pulling back lackadaisically
Slumping on my belly
I’m on my way to nowhere
She’s on her way to the sink
Already running out
I watch her walk
One last glimpse of beauty
Losing it all at once
.
„Pflanzensklaverei überall! Befreit die Pflanzen aus den Vasen, Schalen und Töpfen! Pflanzt sie nach draußen, in die Freiheit! Geht nach draußen! Lebt! Draußen! Nicht im Innern!“
Found you at last
Suddenly dropped by
Like in a dream
There you stood
At the water
In the woods
Heard your voice
Whisper a soft spell
Bound me tight
Locked
Into each other
Two souls
Feeling one
Forever
Lost
A whole
New life
Endless sweet joy
Tickling my senses
Can’t get you close enough
Now
My tongue
Teasing your soft lips
Nuzzling noses
Felicity
Now
Shadows
.
„Leser mussten sich bewusst sein, dass Worte und Wörter in vergangenen Texten einem steten Bedeutungswandel unterlagen in den Jahrhunderten.
Ohne Wissen über den zeitlichen Kontext in dem ein Text verfasst wurde, ohne Wissen über die Bedeutung der Worte und Wörter in dieser Zeit, und ohne Wissen über den persönlichen Kontext dessen, der diesen Text geschrieben hatte, war eine Verortung und ein Kontext bezogenes Verständnis des Textes schlichtweg nicht möglich.
Natürlich stand es frei, jeden Text in einem eigenen, dem eigenen Wissen entsprechenden, unabhängigen Kontext zu interpretieren.
Dies war sogar meistens der Fall, und war ein weiterer gravierender Grund für die sich viral verbreitende textuelle Verwirrung im Kontext dieser Zeit.“
Retina Itop, „Das Wort in Text und Kontext im Wandel der Zeit“, kxt. 3779
Seit fünf Jahren lebe ich in Symbiose mit einem Pilz. Wenn es denn ein Pilz ist. Ich kann da nichts Auffälliges sehen. Nur ab und zu fühlen. Ein rohes Rau, unter und zwischen den drei äußeren Zehen am linken Fuß. Und ein Jucken, oh, was für ein Jucken, das ich gelegentlich befriedigen muss. Welch Wonne, welch Zehorgasmen; ein wahrlich Neurotransmitter Gewitter.
Jucken, Reiben bis die Haut platzt, Zehorgasmen, rohes Fleisch, Schmerzen, temporäre Heilung. Ein wundervolles Gefühl, mit dem Fuß den Rand der Bettdecke zwischen den Zehen zärtlich bis ekstatisch hindurch zu ziehen, immer wieder, bis die Juckreizbefriedigung, diese brennend süße Empfindung, übergeht in sanfte Qual; mich treiben bis fast zur Benommenheit, die Bewegung immer wieder dosiert, im Wechsel zurücknehmend und intensivierend, bis an die Grenze zum plötzlich schneidenden Schmerz, der das Spiel dann abrupt beendet. Ich bin kein Masochist, nicht bis ins Letzte. Das mit der Bettdecke, das erfordert Geschicklichkeit und Gewandtheit, ebenso wie guter Sex. Aber wer braucht schon Sex, wenn er einen Pilz hat. Mit einem Fuß das untere Deckenende greifen und gespannt zwischen den Zehen des anderen Fußes langsam aber bestimmt hindurch streifen. Göttlich. Wahnsinn. Über viele Monate hinweg zieht er sich oftmals zurück, der Pilz, wohin auch immer, kein Juckreiz, nichts – bin dann schon fast entwöhnt –, und keimt doch spontan, erneut wieder auf.
Weshalb sollte ich ihn verdrängen, aufgeben, beseitigen? Dem Pilz mit chemischer oder biologischer Kriegsführung den gar ausmachen, ihn niederpinkeln oder im Öl ersaufen? So ein zurückhaltender Freudenspender, begnügt sich mit dem Platz zwischen meinen drei Zehen, gönnt mir Ruhepausen, beansprucht mich nie zu viel. Er weiß wohl genau, er würde mich andernfalls nicht überleben oder würde sich um seinen Wirt bringen, was für ihn auf das gleiche hinaus liefe; im Megadauerzehorgasmus oder einer saftigen Blutinfektion dahinscheiden. Nein, bis aufs Blut haben wir uns bisher nicht getrieben. Eine Entzündung blieb auch aus. Und, vielleicht, eine ungewöhnliche Sicht, ich weiß, aber vielleicht tut er mir noch mehr Gutes. Was das sein könnte? Keine Ahnung. Freigesetzte Hormone, Enzyme, Chemikalien, Halluzinogene, Antibiotika? DNA Erweiterung? Ausscheidung, Synthese oder Katalyse welcher Art auch immer? Durch ein Zusammenspiel von Pilz, Haut und Reizung? Bewusstseinserweiterung durch Fußpilz? Blutegel en miniature? Immunsystembereicherer? Hat das schon einer erforscht? Fußpilzernte? Eine glückliche Symbiose, hier Protokooperation oder Mutualismus, kann nicht schädlich sein. Würde ich freiwillig meine Darmbakterien abtöten? Und auf Ebene der Zelle betrachtet? Symbiosen soweit das Mikroskop vergrößert. Leben und leben lassen, statt leben und sterben lassen. Und wenn er sich doch irgendwann endgültig verabschiedet? Oder zum Parasiten mutiert? Ich werde das überleben, mit Sicherheit, ich und die Milliarden anderer Lebewesen die ich bin, ich, der ich nur zum geringsten Teil humane DNA bin.
Sommer, er ist wieder auf Reisen, oder so. Mehr Zeit für Harm losen Sex.
“If you think about it, to squirt fluids – bodily liquids –, no matter how or what kind, always induces some form of orgasm feeling.
That is because a part of us is leaving, is parting, spontaneously.
It is the orgasmic pain of, in some cases anticipated but nevertheless always sudden, separation.”
Jantan Rulethum, “Reconfiguration of artifical life”, rep. 3331
Der folgende Dialog findet statt in einer kühlen, regnerischen Spätsommernacht in den Alpen, auf der Rückfahrt von Trient nach Berlin, in einem alten Zug, dessen Fenster innen beinahe ebenso stark beschlagen, wie sie außen der Fahrtwind mit fließendem Wasser überzieht. Anwesend sind zwei Jugendliche, dicht beieinander sitzend auf dem feuchten Boden im Übergangsbereich zwischen den Abteilen, an Rucksack und Isomatte lehnend, in leichter, klamm an der Haut klebender Bekleidung und mit klitschigen Haaren, ein roter Taschenkalender mit der Aufschrift „Frieden ‘82“, darunter gemalt ein arabisch anmutendes Zeichen, ein Kugelschreiber, und weitere Fahrgäste. Kalender und Stift werden zwischen den beiden jungen Erwachsenen hin und her gereicht. Niemand spricht. Die Stille ist erfüllt von den Klängen über die Gleise rollender, eiserner Räder und an die Glasscheiben prasselnder Regentropfen.
„Also, Du hast keine Lust, wieder mal; wie soll ich denn dann jemals mit Dir über das reden können, was mich bewegt? Wie Du siehst, bin ich schon nicht mal mehr fähig, die Sache mündlich zu klären. Soll ich überhaupt?“
„Es ist 00:38. Seit 5 Nächten habe ich zu wenig Schlaf gehabt. Wo soll da noch Lust her kommen? Das ist ja wohl in den letzten Tagen oft deutlich geworden! Oder? Den Mut zum Reden musst Du selber aufbringen. Alles oder Nichts. Wenn Dir die Sache wichtig erscheint, wirst Du wohl reden müssen, oder bleibt noch eine andere Wahl?“
„Ja, in Melancholie dahin zu dämmern. Du weißt alles? Du weißt Nichts! Zumindest was meine Sache betrifft. Es ist mir wichtig, sonst würde ich hier nicht neben Dir sitzen. Die Probleme, die Du bei P. hattest, sind nichts gegen die Probleme, die ich bei Dir habe, da mein Problem etwas anders gelagert ist. Teil meines Problems ist es aber, dies nicht genau zu wissen.“
„Ich kenne Deine ‚Krankheit‘ sehr wohl, eben wegen P. Oder zumindest kann man Parallelen erkennen. Das Deine Probleme anders gelagert sind? Mag sein! Bei der Vielfalt der Probleme, die ich mit P. hatte, kann ich mir das nicht vorstellen. Vielleicht in Nuancen. Was man nicht weiß, muss man erlernen. Kommt Zeit, kommt Rat. Eine traurige, aber bittere, wahre Erfahrung. Meine Konsequenz aus der Sache mit P. ist eben das, was Dich scheinbar belastet. Aber ich bleibe meinem aus tiefster Erfahrung gewonnenem Prinzip treu. Vielleicht wirst Du das erst später, nach eigenen Erfahrungen, verstehen!“
„Ja, aber dann wirst Du ja nie wieder mit irgendeiner Person engeren Kontakt bekommen. Ich weiß nicht, ob Du auf das was jetzt kommt,
Lastart
Laptreinstafukig
Plorakiur
Heute
Potajruf Kaka
Musketin
Trampolin
Lofühl
Gegik
Nomikutanten
Erutaliksch
Epraentkil
Fitokuts
Hoch und Runter
Auf und Ab
Tultimante
Erktarklur
Tulpinsjeskna
Wortynjorkryit
Plastanrim
Pslitrakta
Wudusulam
Eoto
Wortgestiummel
Gik
Ein Mal
Mast Muss
.
Im kühlen Rausch
Der Nacht
Frühen Morgens
Zugig
Weit hinweg
Ufernder
Stahl Glas Beton
Katakomben
Wartend
Gleisen Zischelnd
Funken Sprühend
Leuchtende Schlangen
Ein und Aus
Während Zeit
Weißen Blättern
Kreise dreht
Erstarrtem Blau
Fixierte Luftblasen
Verschlossen Chiffren
Stimmen Monoton
Nichts
Enthallend
Ferne
Freiheit
Kündigen
.
„Sie denken innerhalb der Grenzen ihres Wissens.
Mit zunehmendem Wissen, werden ihre Grenzen enger und sicherer.
Sie denken ihr Wissen nicht weiter; nicht grenzenlos hinein in unsicheres Terrain.“
Hesrud Kalem, „Grenz Werte am Ende des Weges“, pfd. 2203